Hamm - eine Stadt mit reicher Geschichte und Tradition
Der Ursprung von Hamm – Eine Stadt entsteht aus Konflikt und Vision
Die Geschichte von Hamm ist tief verwurzelt in den politischen und religiösen Spannungen des 13. Jahrhunderts. Der ermordete Erzbischof Engelbert I. von Berg, die Zerschlagung von Nienbrügge und Graf Adolf I. von der Mark's visionäre Stadtgründung sind nur einige der Ereignisse, die den Beginn dieser Stadt prägten. Er verfolgte einen strategischen Plan, indem er Hamm als Teil einer Kette von Stadtgründungen ins Leben rief, mit dem Ziel, einen mächtigen und einheitlichen Herrschaftsbereich zu schaffen. Das, liebe Besucher, ist der Anfang der Geschichte von Hamm, ehemals als "tom Hamme" bekannt, dessen Name sich im Laufe der Zeit in die heute bekannte Form transformierte.
Das Mittelalter in Hamm – Residenz, Gericht und Hansestadt
Stellen Sie sich vor, Sie spazieren durch Hamm, während sich Handelsrouten und politische Allianzen bilden und entwickeln. Hamm war eine Stadt von beachtlicher Bedeutung in der Region und spielte sowohl als Residenz der Grafschaft als auch als wichtiger Gerichtssitz eine prägnante Rolle. Diese Tradition wird bis heute aufrechterhalten und macht Hamm zu einem Ort der Justiz und Rechtsprechung. Die Stadt, die auch eine bedeutende Rolle in der Hanse spielte, etablierte sich als ein strategischer Knotenpunkt für Handel und Diplomatie in Westfalen.
Religiöser und Kultureller Mittelpunkt – Hamms Sakralbauten
Während Ihres Rundgangs durch Hamm, lassen Sie sich von der Pauluskirche, dem zentralen Kirchenbau der Stadt, und anderen sakralen Stätten, die das Stadtbild prägen, beeindrucken. Diese Orte sind Zeugen einer bewegten religiösen Geschichte, die von der Gründung des Zisterzienserinnenklosters Marienhof im Jahr 1270 bis hin zur Einführung der Reformation im Jahr 1553 reicht.
Krisen, Katastrophen und Wideraufbau – Ein Kampf gegen Widrigkeiten
Trotz wiederholter Herausforderungen durch Kriege, Stadtbrände und Epidemien, bewies die Bevölkerung Hamms eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft. Die Stadt, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder aufgebaut und weiterentwickelt wurde, steht als Symbol für den unaufhaltsamen Willen, sich fortlaufend zu regenerieren und zu verbessern.
Eine Bildungs- und Kulturhochburg – Vom Gymnasium Ilustre Academicum bis zum Gymnasium Hammonense
In den Mauern der Stadt, in der Bildung immer einen hohen Stellenwert genoss, entfalteten sich kulturelle und akademische Blüten. Die Gründung des Gymnasium Ilustre Academicum im Jahr 1657 war ein Beispiel für den Fokus auf Bildung und den intellektuellen Aufschwung der Stadt.
Die Moderne trifft auf die Geschichte
Heute stellt Hamm nicht nur seine historischen Wurzeln zur Schau, sondern bildet auch einen dynamischen, lebendigen Raum, in dem das historische Erbe auf zeitgenössische Kultur, Kunst und eine lebendige Gemeinschaft trifft.
Fluchtort für Könige: Hamm im Strudel der Französischen Revolution
Die Wirren der Französischen Revolution schickten eine Welle von Flüchtlingen nach Hamm, einschließlich der späteren französischen Könige Ludwig XVIII. und Karl X. Überraschend wurde die Stadt zum Sitz der Exilregierung für Frankreich und erlebte eine ungewöhnliche Rolle als Kulisse für königliche Geschicke ohne selbst französischer Territorium zu sein. Nach dem Abzug der königlichen Gäste, wurde Hamm ein Spielball militärischer und politischer Kräfte, insbesondere während Napoleons Vorstoß in das deutsche Territorium.
Von Verwüstung zu Wachstum: Das 19. Jahrhundert
In den Jahren nach den Napoleonischen Kriegen wurde Hamm unter der preußischen Regierung Zeuge eines bemerkenswerten Erholungs- und Wachstumsprozesses. Inmitten von Inflation und Hungersnot bahnte sich der Keim des industriellen Aufschwungs seinen Weg. Mit dem Einzug der Eisenbahn 1847 wurde die industrielle Entwicklung weiter verstärkt, indem die Metallindustrie einen starken Standort in der Region fand.
Reichsgründung und Erster Weltkrieg: Neue Zeiten, Neue Herausforderungen
Der Stolz und die Finanzspritzen, die die Reichsgründung 1871 mit sich brachte, beschleunigten Hamms industrielle Entwicklung, während gleichzeitig die Suche nach Ressourcen wie Kohle und Sole die wirtschaftliche Vielfalt und Prosperität der Stadt förderte. Doch das Wachstum wurde durch den Ersten Weltkrieg und dessen Turbulenzen stark gebremst, der auch vor Hamm nicht halt machte.
Zeitalter der Weimarer Republik: Politische Umbrüche
Nach dem Krieg war Hamm Schauplatz politischer und sozialer Veränderungen im Zuge der Novemberrevolution und den darauffolgenden unsicheren Zeiten der Weimarer Republik. Die Stadt war Zeuge von Konflikten, Aufständen und politischen Kämpfen, die das politische und soziale Gefüge des Landes prägten.
Dunkle Zeiten unter dem Nationalsozialismus
Der Aufstieg der NSDAP führte in Hamm zu einer Ära der Unterdrückung, der Diskriminierung und des Terrors. Die jüdische Gemeinde litt enorm, und die Stadt selbst wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, insbesondere durch die Luftangriffe, die die Industrie und Infrastruktur erheblich beeinträchtigten.
Neubeginn aus den Trümmern
In den Nachkriegsjahren erlebte Hamm, wie viele deutsche Städte, eine Zeit des Wiederaufbaus und der Neufindung. Aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs ragten die noch intakten Hochbunker empor, stumme Zeugen der vergangenen Zeit, von denen einige bis heute erhalten sind. Es war auch eine Ära, in der die Bürgerinnen und Bürger von Hamm Zeichen der Hoffnung setzten: 1951 öffnete der Tierpark seine Tore und die Pauluskirche wurde 1954 neu geweiht.
Architektonische und Wirtschaftliche Entwicklungen
Mit dem Bau des ersten Hochhauses im Jahre 1959, welches später Sitz des Oberlandesgerichts und der Generalstaatsanwaltschaft wurde, begann eine neue Ära des urbanen Wandels für Hamm. Trotz Rückschlägen, wie dem Versiegen der Solequelle und der Schließung von Bad Hamm im Jahr 1960, manifestierte die Eröffnung des Maximare und eines Gradierwerks die Entschlossenheit der Stadt, ihre Kurbad-Tradition zu bewahren und zu erneuern.
Die 1960er und 1970er Jahre waren geprägt von territorialer Expansion und organisatorischen Änderungen. Hamm vergrößerte sich durch Eingemeindungen und bündelte seine städtischen Dienstleistungen mit der Gründung der Stadtwerke Hamm GmbH im Jahr 1977.
Herausforderungen und Transformationen
Die Schließung der Zeche Sachsen im Jahr 1976 und später der Zeche Radbod 1990 leiteten eine Welle der Arbeitslosigkeit und einen notwendigen Strukturwandel ein, welcher die Stadt bis heute beeinflusst. Parallel dazu wurde der THTR-300, ein Thorium-Hochtemperaturreaktor, nach etlichen Kontroversen und Störfällen stillgelegt, symbolisierend, dass neue Technologien und Fortschritte stets von Herausforderungen begleitet werden.
Hamm Heute: Ein Mosaik aus Vergangenheit und Zukunft
Mit Einrichtungen wie dem Gustav-Lübcke-Museum, welches eine der größten deutschen Ägypten-Sammlungen beherbergt, und der Gründung der SRH Fachhochschule Hamm, präsentiert sich die Stadt als ein Ort, der Bildung und Kultur schätzt und fördert. Der riesige Hindu-Tempel in Uentrop, eingeweiht im Jahr 2002, und andere kulturelle Einrichtungen zeugen von einer multikulturellen und weltoffenen Stadt.
Trotz Niederlagen, wie dem gescheiterten Projekt "Hamm ans Wasser" 2006, hat sich Hamm durch stetige Entwicklungen in der Kultur- und Bildungslandschaft, wie die Auszeichnung der Stadtbüchereien im Jahr 2005 und neue städtische Projekte, als resilienter und zukunftsorientierter Ort erwiesen.
In Hamm finden Sie eine Symbiose aus Historie, industrieller Prägung, kultureller Vielfalt und einem ständigen Streben nach Weiterentwicklung und Wandel. Wir laden Sie ein, die Stadt mit all ihren Facetten, Geschichten und zukünftigen Abenteuern zu entdecken und zu erleben!