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Historische Zeche Radbod & Kulturelles Erbe

Ihr umfassender Führer zum industriellen Herzstück Hamm

Die Zeche Radbod, ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk, war von 1905 bis 1990 im Stadtbezirk Hamm-Bockum-Hövel in Betrieb. Dieses historische Wahrzeichen spiegelt die Wurzeln und Traditionen der Region wider und steht als Symbol für die Zeit, als die Kohleförderung ein zentraler Bestandteil des Lebens in der Stadt Hamm war.

Die Geschichte der Zeche Radbod beginnt um die Wende des 20. Jahrhunderts, als die Bohrgesellschaft Trier die Verleihung von Grubenfeldern nördlich von Hamm anstrebte. Die tatsächliche Kohleförderung begann im Jahr 1906, und obwohl die Zeche in ihren Anfangsjahren von einer tragischen Schlagwetterexplosion heimgesucht wurde, bei der 349 Bergleute ums Leben kamen, blieb sie ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Region.

Besonders bemerkenswert an der Zeche Radbod sind die erhaltenen Fördergerüste über Schacht 1 und 2, die dank der Stiftung "Industriedenkmalpflege" bewahrt werden konnten. Diese Doppelschachtanlage gehört zu den wenigen erhaltenen Anlagen dieser Art im Ruhrgebiet und stellt ein bedeutendes Dokument für die Entwicklung der dampfbetriebenen Fördermaschinen dar. Die charakteristischen "deutschen Strebgerüste" sind eine Weiterentwicklung des englischen "Bockes", und die Zwillings-Tandem-Fördermaschine zu den Schächten 1 und 2 ist ein eindrucksvolles Zeugnis der industriellen Vergangenheit.

Die Zeche Radbod erzielte 1989 noch eine Jahresförderung von rund 1,309,793 Tonnen Kohle, doch bereits im nächsten Jahr, am 31. Januar 1990, wurde sie stillgelegt. Nach der Schließung des Bergwerks und der Sanierung von Altlasten wurde das Gelände einer neuen Nutzung zugeführt. Heute sind von den Tagesanlagen nur wenig erhalten, aber die Fördergerüste und die Fördermaschinenhallen der Schächte 1 und 2 stehen als Industriedenkmäler unter Denkmalschutz. Sie können im Rahmen von Führungen besichtigt werden, die von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur angeboten werden.

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche befindet sich heute das soziokulturelle Zentrum Kulturrevier Radbod, ein lebendiger Ort der Begegnung, der Kultur und Geschichte vereint. Der Rest des Geländes wird als Gewerbegebiet Radbod genutzt, wobei die historische Bedeutung des Ortes durch die an der Straße aneinandergereihten drei Fördertürme und die gegenüberliegenden Maschinenhäuser weiterhin sichtbar bleibt. Als besondere Erinnerung an die Zeche Radbod ist zudem eine Dampflok aus dem Jahr 1906 erhalten geblieben, die für Nostalgiefahrten genutzt wird.

Bei einem Besuch in Hamm sollten Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diesen einzigartigen Ort zu erkunden, der Geschichte, Industrie und Kultur auf bemerkenswerte Weise verbindet. Ob Sie an einer Führung teilnehmen, das Kulturrevier Radbod besuchen oder einfach nur die Atmosphäre des Ortes auf sich wirken lassen - die Zeche Radbod ist ein unvergessliches Erlebnis.